Der "Gopfried Stutz" hört auf. Entgegen seines Naturells ganz ohne Pathos. Wir rekapitulieren:

1. Säule: Geniales System im Umlageverfahren. Die Beiträge werden auf dem vollen AHV-Lohn berechnet: Die Reichen brauchen die AHV nicht; aber die AHV braucht die Reichen. Und: Werden die Jungen jemals eine AHV-Rente erhalten? Ob der AHV das Geld ausgeht, ist nicht eine finanzielle Frage, es ist eine Frage des politischen Willens.

Rente oder Kapital? Folgenschwerer Entscheid vor der Pensionierung. Hängt von vielen Faktoren ab. Was viele vergessen: Das Wohlbefinden dank der sicheren Rente ist häufig wichtiger als der steuerlich vorteilhaftere Kapitalbezug.

Festhypotheken oder Saron? Mit der auf kurzfristigen Zinssätzen basierende Saron-Hypothek ist man in den letzten Jahren besser gefahren. Viele ziehen Festhypotheken vor. Da weiss man, was man hat, und wird vor Überraschungen verschont. Auch hier gilt: Das Wohlbefinden ist häufig wichtiger als die Rendite.

Finanzanlagen: Spekulanten kaufen Aktien; Anleger kaufen Aktienfonds. Getreu dem Motto: Suche nicht die Nadel im Heuhaufen, kaufe das Heu. Dieses nennt sich ETF: Exchange Traded Funds. Kostengünstige Aktienfonds, die automatisch einen Index abbilden.

Gemischte Versicherungen: Hände weg: Besser ist, Sparen und Versichern zu trennen. Das Bedürfnis nach Sparen und Risikoabsicherung erfolgt im Leben nicht linear.

Rentenversicherungen: Besser als ihr Ruf. Die Rendite lebenslänglicher Renten ist zwar äusserst schlecht. Hier nun zum dritten Mal: Das Wohlbefinden ist wichtiger als die Rendite.

Spitalzusatzversicherung: Die Zweiklassen-Medizin verliert mit der zunehmenden Ambulantisierung und der Aufbesserung der Spitalhotellerie an Bedeutung. Sie könnte aber als Folge des Fachkräftemangels und der Versorgungsengpässe wieder ausgeprägter werden.

Unfallversicherung: Unfälle sind besser versichert als Krankheiten. Und nicht alles, was landläufig als Unfall verstanden wird, ist auch versicherungsjuristisch ein Unfall. Unfallversicherer lassen nichts unversucht, den Gesundheitsschaden als vorbestehend zu deklarieren und die Kosten den Krankenkassen aufzubürden. Ein riesiges Ärgernis.

Ende

Frei nach Polo Hofer: «Tschou zäme, äs isch schön gsy.»

Mit diesem "Gopfried Stutz" verabschiedet sich Claude Chatelain als Kolumnist beim "SonntagsBlick". Wir danken dem "SoBli" für die Übernahme der Artikel und "Clödu" für den regelmässigen Austausch auf fachlicher und persönlicher Ebene. Claude Chatelain wird im "Unruhestand" weiterhin journalistisch tätig sein, so etwa bei der "Schweizer Personalvorsorge". Wir wünschen ihm alles Gute. Daniel Hügli, Chefredaktor cash.ch

Die Kolumne «Gopfried Stutz» erschien zuerst im