Rund 400'000 Kilometer über der Erdoberfläche wurde am 22. Februar 2024 Geschichte geschrieben. Mit «Nova-C» setzte zum ersten Mal eine private Mission auf dem Mond auf. Gleichzeitig kehrten die USA nach mehr als fünf Jahrzehnten auf den Erdtrabanten zurück. Der Lander «Odysseus» war überwiegend mit Messgeräten und Sensoren zu Forschungszwecken von privaten Unternehmen sowie der staatlichen Weltraumagentur NASA beladen. Er sendete beeindruckende Bilder von der südlichen Region des Mondes zur Erde. Darüber hinaus konnte die NASA mit Hilfe der erwähnten Geräte Daten vom Mond sammeln. Realisiert wurde «Nova-C» zusammen mit dem texanischen Unternehmen Intuitive Machines.1

Rückkehr zum Mond

Der geschichtsträchtige Flug demonstriert einmal mehr die Faszination des Weltraums samt seiner immensen wirtschaftlichen Bedeutung und seinem inhärenten Potential. 2022 war die «Space Economy» laut Zahlen der Satellite Industry Association (SIA) 384 Milliarden US-Dollar schwer. Nach Ansicht von UBS CIO GWM könnte die Weltraumwirtschaft bis 2040 ein Volumen von einer Billion Dollar erreichen. Als einen Treiber beschreiben die Analysten das verstärkte Engagement der Privatwirtschaft.2 Die jüngste Mission demonstriert, wie die NASA wichtige Aufträge nach aussen gibt. «Nova-C» diente der Planung und Vorbereitung von «Artemis». Im Rahmen dieser, nach der griechischen Göttin des Mondes benannten Mission sollen Menschen auf den Erdtrabanten zurückkehren. Als nächsten Schritt möchte die NASA im September 2025 eine vierköpfige Crew auf eine mehrtägige Reise um den Mond schicken.3

Die Amerikaner sind nicht allein in den unendlichen Weiten unterwegs. An vielen Stellen – dazu zählt «Artemis» – arbeitet die NASA eng mit der European Space Agency, kurz ESA, zusammen. Auch auf dem alten Kontinent hat die Weltraumwirtschaft eine enorme Bedeutung. Laut Zahlen der ESA beschäftigte sie 2021 rund 230'000 Menschen. Im vorgelagerten Bereich der Raumfahrt, der Fachjargon spricht hier vom «Upstream», erzielt der Wirtschaftszweig in Europa Umsätze von neun Milliarden Euro. Dieses Segment umfasst beispielsweise Raumfahrtsysteme und Trägerraketen. Mit Erlösen von 70 Milliarden Euro ist der nachgelagerte «Downstream»-Bereich deutlich grösser. Hier sind vor allem Kommunikations-, Navigations- und Satellitenunternehmen aktiv. Geht es nach der 22 Mitgliedsländer starken ESA, dann soll Europa am Wachstum der Weltraumwirtschaft partizipieren und die in diesem Markt führenden Unternehmen beheimaten.

Ein spezieller Börsenindex

Seit gut einem Jahr können Investoren vom Know-how der ESA profitieren. Die Agentur bringt ihre Expertise in den ersten Börsenindex für die europäische Weltraumwirtschaft ein. Für den Euronext Helios Space Index kommen Unternehmen in Frage, die besonders stark von der europäischen Weltraumwirtschaft profitieren. Das Auswahluniversum bilden die Aktien entwickelter Länder, welche die quantitativen Voraussetzungen erfüllen. Aus diesem Fundus filtert die ESA die «Space»-Titel heraus. Sie durchforstet dabei beide Teilbereiche der Weltraumwirtschaft, «Upstream» und «Downstream».5

32 Aktien sind aktuell im Euronext Helios Space Index enthalten. Dazu zählt Airbus. Der Luft- und Raumfahrtkonzern deckt die ganze Brandbreite der Weltraumtechnik ab. Satelliten für Erdbeobachtung, Navigation und Telekommunikation zählen genauso dazu, wie Bodenstationen, Trägerraketen oder Raumschiffe. Airbus steht in einer engen Verbindung zur ESA. Beispielsweise wird am Standort in Bremen das europäische Servicemodul (ESM) für die Artemis-Mission gebaut. Vor rund einem Jahr startete der «Jupiter Icy Moons Explorer» (JUICE) auf eine 600 Millionen Kilometer weite Reise. Ein von Airbus geführtes Konsortium hat diese Sonde gebaut. Sie soll nach einer Flugzeit von rund siebeneinhalb Jahren den Planeten Jupiter und seine Monde systematisch erforschen.6

Raketen und Halbleiter

Zu den Schwergewichten im Euronext Helios Space Index zählt auch Safran. Der französische Triebwerksspezialist betreibt zusammen mit Airbus das Raketen-Unternehmen Ariane. Anzutreffen sind in dem Börsengradmesser auch mehrere Halbleiterunternehmen. Beispiel Infineon Technologies: Das deutsche Unternehmen fertigt Elektronikbauteile, denen die extremen Verhältnisse des Weltraums nichts anhaben können.

Anfang April 2023 hat UBS ein Tracker-Zertifikat (Symbol: SPACEU) auf den Euronext Helios Space Index emittiert. Die Zwischenbilanz kann sich sehen lassen: Das Partizipationsprodukt notiert annähernd ein Viertel über dem Emissionspreis. Natürlich ist die historische Entwicklung kein Indikator für den künftigen Verlauf. Gleichwohl bietet das Zertifikat Anlegern einen einfachen, kosteneffizienten und diversifizierten Zugang in die europäische Weltraumwirtschaft. Dividenden der im Basiswert enthaltenen Aktien werden netto in den Index reinvestiert. Die Managementgebühr für das Produkt beträgt 0.50 Prozent pro Jahr.

Bitte beachten Sie, dass kein Kapitalschutz besteht. Zudem muss – wie immer bei Strukturierten Produkten – das Emittentenrisiko berücksichtigt werden.

1) NASA, Internetartikel, «NASA Collects First Surface Science in Decades via Commercial Moon Mission», 01.03.2024

2) UBS CIO GWM, Longer Term Investments (LTI), Space Economy, Juli 2023

3) NASA, Medienmitteilung, 09.01.2024

4) ESA, Agenda 2025 (Kurzfassung), 2021

5) Euronext, Euronext Helios Space Index, 20.01.2023

6) Airbus.com, Internetabfrage am 15.03.2024

 

 

* Bitte beachten Sie, dass vergangene Wertentwicklungen keine Indikationen für künftige Wertentwicklungen sind. Nur für Marketingzwecke

Zum Autor

Jérôme Allet, Leiter Public Distribution für Strukturierte Produkte Schweiz, UBS Investment Bank

Jérôme Allet begann seine berufliche Laufbahn 2011 als Graduate Talent bei der UBS Investment Bank. Seit 2017 leitet er das Team «Public Distribution Sales Switzerland» im Bereich Structured & Solutions Distribution. In dieser Funktion verantwortet er den öffentlichen Vertrieb von Strukturierten Produkten in der Schweiz. Seit 2018 ist er zusätzlich für White Label Lösungen im Bereich Hebelprodukte in Europa zuständig.

Kontakt: Website: keyinvest-ch.ubs.com, E-Mail: keyinvest@ubs.com, Tel. +41 44 239 76 76