Jerome Powell bevorzugt für gewöhnlich den Medienraum der US-Notenbank oder politische respektive wirtschaftliche Tagungen, um sich öffentlich zu äussern. Zu seinem 71. Geburtstag machte der Fed-Präsident eine Ausnahme: Am 4. Februar 2024 strahlte das Nachrichtenmagazin «60 Minutes» ein Interview mit Chef der US-Notenbank aus. Der Journalist kam gleich mit seiner ersten Frage zur Sache. «Ist die Inflation tot?», wollte der Anchorman von CBS News wissen. 

Zwar betonte Powell, dass die Teuerung zurückgekommen ist. Er wollte das Inflationsgespenst aber nicht für tot erklären. Der Job sei  nicht erledigt, wiederholte der Notenbankchef sein Mantra. Um vom Rückgang der Teuerung in Richtung des angestrebten Niveaus von zwei Prozent überzeugt sein zu können, bräuchte der Fed-Offenmarktausschuss mehr Daten. «Ich denke, es ist nicht wahrscheinlich, dass das Komitee rechtzeitig bis zur Sitzung im März ein ausreichendes Mass an Vertrauen erreicht», erläuterte Powell. Die Anfang Jahr von vielen Investoren zum Frühlingsbeginn erhoffte Zinswende könnte auf sich warten lassen.1 

Traditionelles Wechselspiel

Trotz der verschobenen geldpolitischen Erwartungen hält sich Gold auf einem rekordhohen Niveau. Die Feinunze notiert keine 50 US-Dollar unter dem 2023er-Schlusskurs von 2078 Dollar – das höchste jemals erreichte Jahresultimo. Diese relative Stärke ist insofern erstaunlich, da das Edelmetall traditionell negativ mit den Zinsen korreliert ist. Grund: Gold wirft selbst keine Erträge ab. Daher steigen die Opportunitätskosten für den Besitz des gelben Metalls mit den Dollar-Renditen. Dieses Wechselspiel könnte sich laut UBS CIO GWM umkehren, sobald das Fed vom Sieg über die Teuerung überzeugt ist, und die Zügel lockert. Neben der Geldpolitik argumentieren die Analysten mit der Goldnachfrage.2

Vor allem die Zentralbanken greifen zu. 2023 haben sie das zweite Jahr nacheinander mehr als 1'000 Tonnen Gold gekauft.3 Hinzu kommt eine hohe Nachfrage aus China. Die Bestände der lokalen physisch besicherten ETFs sind im vergangenen Jahr – gegen den globalen Trend – um fast ein Fünftel auf 61.5 Tonnen gestiegen.4 UBS CIO GWM führt diese Entwicklung unter anderem auf die Konjunkturentwicklung im Reich der Mitte zurück. Wegen des anhaltenden Preisverfalls am Immobilienmarkt würden private chinesische Haushalte ihre Anlagestrategien zugunsten von Alternativen wie Gold umstellen. US-Zinssenkungen könnten die ETF-Nachfrage auch ausserhalb Asiens beflügeln.

Auf kurze Sicht rechnen die Analysten mit der Fortsetzung des aktuellen Seitwärtstrends. Derweil trauen sie Gold im weiteren Jahresverlauf den Ausbruch nach oben zu. Die Preisprognose von UBS CIO GWM per Ende 2024 liegt bei 2'250 Dollar je Feinunze. Taktisch raten die Experten dazu, Preisrückgänge bis 2'000 Dollar oder darunter für Käufe zu nutzen.2

Passende UBS Mini-Futures auf Gold

Trader können diese Empfehlung mit Hilfe von Hebelprodukten einfach und effektiv aufgreifen. Beispielsweise nimmt der Long Mini-Future (Valor: 120235734) mit einem Hebel von rund fünf an steigenden Notierungen bei der Krisenwährung teil. Mit 1'662.25 US-Dollar befindet sich der Stop Loss 17.9 Prozent unter dem Basiswertkurs. Dagegen beträgt der Abstand bei einem weiteren Long Mini-Future (Valor: 123008636) nur gut ein Zehntel. Diese Konstellation führt zu einem deutlich ausgeprägteren Hebel von 8.4.

Natürlich finden sich auf UBS KeyInvest auch Möglichkeiten, bei Gold auf eine Trendwende nach unten zu setzen. Der Short Mini-Future (Valor: 126167206) münzt fallende Preise mit einem Hebel von aktuell 5.0 in Gewinne um. Auch hier gibt es aggressivere Varianten. Beim Short Mini-Future (Valor: 117450447) liegt der Stop Loss 9.9 Prozent über dem Goldpreis, während der Hebel sich auf 8.2 beläuft.

Symbol Emittent Basiswert Typ Knock-out Laufzeit
120235734 UBS Gold Long Mini-Future 1'662.2536 USD Open End
123008636 UBS Gold Long Mini-Future 1'820.4828 USD Open End
126167206 UBS Gold Short Mini-Future 2'375.4966 USD Open End
117450447 UBS Gold Short Mini-Future 2'224.5672 USD Open End

Gold (5 Jahre, Angaben in USD je Feinunze)*

Stand: 09. Februar 2024

Quelle: UBS AG, Refinitiv. Stand: 09. Februar 2024

Produktspezifische Risiken

Bitte beachten Sie: Mini-Futures sind nicht kapitalgeschützt. Aufgrund des Hebels werden Kursbewegungen des Basiswertes überproportional nachgebildet, so dass sich überdurchschnittliche Gewinne und Verluste aufbauen können. Sobald der Basiswert den Stop Loss erreicht respektive über- (Short) oder unterschreitet (Long), verfällt das Produkt vorzeitig. In diesem Fall geht das eingesetzte Kapital grösstenteils verloren. Mini-Futures sind während der Laufzeit verschiedenen Markteinflüssen unterworfen (zum Beispiel Volatilität, Zinsen). Zudem trägt der Anleger bei Strukturierten Produkten das Emittentenrisiko, so dass das eingesetzte Kapital – unabhängig von der Entwicklung der Basiswerte – im Falle einer Insolvenz der UBS AG verloren gehen kann.

* Bitte beachten Sie, dass vergangene Wertentwicklungen keine Indikationen für künftige Wertentwicklungen sind.

Zum Autor

Jérôme Allet, Leiter Public Distribution für Strukturierte Produkte Schweiz, UBS Investment Bank
Jérôme Allet begann seine berufliche Laufbahn 2011 als Graduate Talent bei der UBS Investment Bank. Seit 2017 leitet er das Team «Public Distribution Sales Switzerland» im Bereich Structured & Solutions Distribution. In dieser Funktion verantwortet er den öffentlichen Vertrieb von Strukturierten Produkten in der Schweiz. Seit 2018 ist er zusätzlich für White Label Lösungen im Bereich Hebelprodukte in Europa zuständig.

Quellen: 
1 CBS News, Jerome Powell: Full 2024 60 Minutes interview transcript, 04.02.2024
2 UBS CIO GWM, Edelmetalle: Gold: Nachfrage aus China unterschätzt, 29.01.2024
3 World Gold Council, Gold Demand Trends Full Year 2023, 31.01.2024
4 World Gold Council, Gold ETF Stocks, Holdings & Flows, Internetabfrage am 08.02.2024